Tennis-Elite im Rochusclub

Rochusclub: Hier trifft sich die Weltelite des Tennis

Nach dem Turnier ist vor dem Turnier. Seit Jahrzehnten ist das die Devise der Planer und Organisatoren des World Team Cups im Rochusclub. Morgen geht die ATP- Mannschaftsweltmeisterschaft im Tennis in ihre 33. Auflage. Und auch wenn die Spieler mit den großen Namen, die Tennis in Deutschland zu einer der populärsten Sportarten gemacht haben, nicht mehr selbst am Netz stehen, ist das Turnier dennoch eines der spannendsten und buntesten zugleich.

Manege frei für den Tenniszirkus, der die besten Doppelspieler der Welt an den Rolander Weg holt – und rund um den Centre Court für jede Menge Programm sorgt. Zur Einstimmung gibt es heute erst ein- mal einen echten Tennis-Tag auf der Kö. Ab 10 Uhr sind eine Aufschlagbox und drei Mini-Courts auf der Höhe Steinstraße/Benrather Straße aufgebaut. Erfahrene Tennislehrer stehen zur Verfügung für alle Nachwuchs-Sportler, die gerne mal den Tennisschläger schwingen wollen, und voraussichtlich schau- en auch ein paar der gestern angereisten Profis vorbei. Die kann man auch auf der Anlage im Rochusclub live erleben.

Der Rochusclub lädt parallel zum Geschehen auf der Kö ebenfalls heute zum Tag der offenen Tür an den Rolander Weg ein. Dort trainieren die Top-Spieler, dort gibt es ab 14 Uhr ein Demo-Match der Rochusclub-Bundesligaspieler. Der Eintritt ist frei. Acht Mannschaften (Deutschland, Argentinien, USA, Australien, Tschechien, Spanien, Frankreich und Serbien) sind mit insgesamt 32 Spielern angereist.

Boris Becker ist gern gesehener Gast in Düsseldlorf

Das offizielle Spielerhotel ist, wie auch bei der Fußballnationalmannschaft, das Hilton. 1200 Mitarbeiter (davon 200 ehrenamtliche aus der großen Rochusclub-Familie) werden sich um das Wohl von Spielern und Gästen kümmern. Rund um die Tennisplätze am Rolander Weg wurde in den vergangenen Tagen kräftig gewerkelt und manövriert. Tribünen wurden auf- oder ausgebaut, Technik für Übertragungsplätze der Fernsehsender installiert, die Gourmet-Meile errichtet, die VIP-Halle mit der großen Außenterrasse auf Vordermann gebracht, die Skylounge mit ihren Logenzelten hoch über dem Centre Court aufgetürmt und eingerichtet. Hier treffen sich die Gäste von Firmen, die das Turnier sponsern. Die ATP-Tennis-Mannschafts-Weltmeisterschaft ist eben auch ein Sehen und Gesehen werden.

Boris Becker wieder dabei

Einer, nach dem sich sicher alle umschauen werden, wird voraussichtlich am Dienstag eintreffen: Boris Becker. Er soll die Fair Play Trophy überreichen.

Für Turnierdirektor Dietloff von Arnim, der das große Tennistreiben seit 2004 organisiert und in den vergangenen Wochen im Dauerstress war, ist es immer wieder spannend zu sehen, wie sich die Dinge entwickeln. „Es ist auch diesmal wieder eine Punktlandung geworden“, freut er sich. Dabei hat er hunderte Termine und Anliegen im Kopf: Wie erfüllt man die Wünsche der Spieler? Wer liefert wann was an, wer kümmert sich um die Spieler, wer um deren Tross? Wie bringt man die zusammen, die sich unbedingt treffen wollen? Das Turnier ist eben auch eine große Business-Manege und von Arnim zaubert mittendrin.

Seine professionelle Gelassenheit hilft ihm dabei. Und sie kommt nicht von ungefähr. Er ist schon seit Jahrzehnten als Helfer an der Turnier-Front dabei. Und erlebte auch Ausnahmesituationen, wie 1987, als der Rochusclub noch selbst die Security für die Spieler stellte und von Arnim mit einem Team für den Schutz von John McEnroe zuständig war. Der für seine Ausraster bekannte McEnroe sorgte damals für einen handfesten Skandal, weil er sich vom Schiedsrichter ungerecht behandelt fühlte und einfach den Platz verließ. „Ich musste gucken, dass ich ihm schnell hinterher kam.“

Ganz in Weiß

Rund 10 000 Turnierbesucher erwartet das Organisationsteam ab morgen, wenn das Wetter mitspielt. Aber da ist von Arnim optimistisch: „Für Sonntag, Montag und Diens- tag sind Sonnenschein und 17 Grad angekündigt.“ Besonders für morgen wäre das ideal. Sonne würde dem beliebten „Weißen Sonntag“ gut tun und die Kleider schonen. Besucher und auch Teams ziehen sich dann nämlich möglichst so an, wie es der Beiname des Tennissports verlangt: weiß.

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