Interconti: Hotel wird zum Schönheitssalon

Kosmetische Gesichtsbehandlungen haben Hochkonjunktur. Sie werden bei der Messe gezeigt. FOTOS: VERANSTALTER

Der Konferenzbereich des Interconti an der Kö wir d am kommenden Wochenende, 24. und 25.April, zweckentfremdet: Er wird zum Schönheitssalon. Die Verbrauchermesse „Lifetime-Beauty“ wird dort ihre Premiere feiern und lockt mit publikumswirksamen Präsentationen und Live-Behandlungen.

Der Sinn und Zweck der Übung liegt auf der Hand: Düsseldorf ist das Mekka der Schönheitschirurgie, hier werden Milliarden-Umsätze mit Wellness, Kosmetik und äs- thetischer Chirurgie gemacht. Hier gibt es alljährlich die weltgrößte Fachmesse für Schönheit, die Beauty. Höchste Zeit, die anzusprechen, die das ganze Geld ausgeben – die Verbraucher, findet Frank Hartmann, Geschäftsführer von Inno-Fairs, der die Messe auf den Weg gebracht hat.

45 Aussteller und drei Verbände

Mit an Bord sind 45 Aussteller und drei Verbände, die sich mit Schönheitsfragen auskennen: der deutsche Wellnessverband (DWV), die deutsche Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin (DGKZ) und die Internationale Gesellschaft für Ästhetische Medizin (IGÄM) sowie deren prominenter Präsident, der Ärztliche Direktor der Bodenseeklinik Lindau, Werner L. Mang. Der hat seine Schönheitskliniken inzwischen unter dem Namen „Mang Medical One“ auf 22 Stand- orte in ganz Deutschland ausgedehnt, einer davon natürlich in Düsseldorf.

Faltenunterspritzungen gehören zu den Eingriffen, die am Beauty-Wochenende vorgenommen werden.

Die „Lifetime-Beauty“ setzt auf Nähe von Publikum und Experten. Zwar gibt es eine ganze Reihe von Vorträgen, doch, so Hartmann „die sollen nicht hochtrabend sein“. Live-Ansprache und -Durchführung statt langweiliger Stände und Broschüren: Wer will, kann sich vor Ort eine Faltenunterspritzung gönnen, die Zähne „bleachen“ (bleichen), rote Äderchen per Ultraschall veröden oder neue Wimpern (je nach Geldbeutel auch mit Brillanten versetzt) ankleben lassen.

 

Nichts scheint unmöglich in der Welt der Schönheit, auch wenn die hier Beteiligten höchsten Wert darauf legen, dass alles zertifiziert sei und längst nicht alles gemacht wer- de. Nicht ungewöhnlich sei es aber inzwischen, dass Zahnärzte auch „Gesichtsbehandlungen“ vornähmen. Martin Görgens, Präsident der DGZK mit Sitz in Düsseldorf, rückt das gerade: „Zahnärzte werden inzwischen in Unterspritzungen ausgebildet.“ Allerdings dürfen sie die Eingriffe nicht im Stirn-, Augen- oder Halsbereich, sondern ausschließlich im Mund- und Nasenbereich vornehmen. Lippenaufspritzungen sind also auch beim Zahnarzt mit drin. „Gut die Hälfte unserer Patienten fragt inzwischen nach diesen Schönheitskorrekturen“, so Jörgens.

Die Beautybranche ist mittlerweile aber auch untrennbar mit streng medizinischen Themen verbunden. Deshalb wird es am Samstagnachmittag von 14 bis 15 Uhr einen Vortragsblock zum Thema Brustkrebs geben. „Nach Operationen oder Chemotherapien ist häufig die Schönheitschirurgie gefragt“, erklärt Hartmann.

 

Dazu werden Werner Audretsch (Marienhospital) und Ingrid Resch (Zentrum für Brustangelegenheiten) Betroffenen Rede und Antwort stehen.

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