Beauty-Messe: Zehn Minuten mit La Toya Jackson

Die Nase, der Mund, die hauchdünne Stimme – an La Toya Jackson erinnert vieles an ihren verstorbenen Bruder Michael. FOTO: MESSE

Wer Jackson mit Nachnamen heißt und Michael seinen Bruder nennt, muss mit Medienrummel rechnen – nach dem Tod des King of Pop gilt das umso mehr. Der Name Jackson verpflichtet, verspricht Glanz und Glamour und klingelnde Kassen. Gestern schwebte La Toya, Michaels ältere Schwester, für einen halben Vormittag auf der Messe „Beauty“ am Stand von Alessandro ein. Ihr Auftrag: Werbung zu machen für eine neues Produkt der Alessandro-Linie, für „Dream Cream“ die luxuriöseste Handcreme der Welt (169 Euro für 100 Milliliter). Eine leicht zu bewältigende Aufgabe für die 53-Jährige, denn ihr Auftritt dauerte gerade mal zehn Minuten. Überschwänglich schwärmte der Moderator auf der Bühne, in deren unmittelbare Nähe nur Presse- und Alessandro- Vertreter kamen, vom „Stargast“.

Und La Toya machte zunächst dem Wort „Star“ alle Ehre, ließ nämlich erst mal auf sich warten. „La Toya ist noch in der Maske.“ „La Toya wird noch gestylt.“ Zehn Bodyguards rund um die Bühne demonstrierten währenddessen nachdrücklich, dass hier ein ganz außergewöhnlicher Moment bevorstand. Als die knapp 1,60 Meter kleine La Toya schließlich in einem luftigen schwarzen Kleidchen und schwarzen Overknee-Stiefeln mit mörderisch hohen Absätzen auf die Bühne trat, gab es sogar hölichen Applaus der Journalisten – doch der ging im sofort einsetzenden Blitzlichtgewitter unter.

Wer in der zweiten Reihe oder weiter hinten saß, bekam nicht viel zu sehen, weil die Kameras ihm die Sicht versperrten. Das Gespräch mit La Toya übernahm dann auch lieber der Moderator selbst. Es sollte schließlich nicht gefragt, es sollte zelebriert werden. So blieb den Anwesenden zehn Minuten Zeit sich den „Stargast“ genau anzuschauen, zuzuhören und sich selbst die Frage zu beantworten, was La Toya dann doch so faszinierend macht: Alles an ihr erinnert an ihren Bruder. Die hauchdünne, manchmal kieksende Stimme, die zarte Figur, ja natürlich auch die Nase, der Mund – La Toya gab die perfekte Jackson: makellos geschminkt, grandios frisiert, stilvoll gekleidet. „Dream Woman“ rutschte dem schätzungsweise zwanzig Jahre jüngeren Moderator unvermittelt heraus. La Toya kommentierte das mit einem scheuen aber sehr sympathischen Lächeln.

„Es war nicht einfach, die Anforderungen von La Toya an eine Handcreme zu erfüllen“, erklärte Alessandro-Inhaberin Silvia Troska. Mit den Inhaltsstoffen Kaschmir, Seide, Hyaloron und Diamantenstaub konnte La Toya am Ende zufrieden gestellt werden. Sie darf, wie sie im Anschluss an die offizielle Pressekonferenz im Gespräch mit der RP verriet, 20 der mit 285 Swarowski-Steinen besetzten Tiegel mit nach Los Angeles nehmen. Für ihre Familie. Um ihre Figur zu halten schwöre sie auf ein neues Produkt,

das sie selbst auf den Markt bringen will. „Simple slim“ – „Einfach schlank“ sollen die rein pf lanzli- chen Pillen machen. Damit könnte La Toya dann 2011 wieder zur Beau- ty nach Düsseldorf einfliegen. Als „Business-Frau“, wie ihre Auftraggeberin Troska sie schon jetzt unablässig nennt. Am Ende ist doch immer alles irgendwie (Show)- Business...

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