Auf der Suche nach Glück

Ulrike Zecher
Emotionsberaterin Ulrike Zecher in ihrem Beratungszentrum. Der Apfel symbolisiert die Frage nach dem wahren Kern. RP-FOTO:HANS-JÜRGEN-BAUER

Der Apfel hat für Ulrike Zecher eine große Symbolkraft, genauer gesagt: Sein Innenleben. Es steht für den Glückskern, den es gilt, beim Men-schen herauszuschälen. „Viele meiner Kunden haben im Laufe der Jahre einen regelrechten Körperpanzer aus Druck, Stress und Perfektionismus aufgebaut und spüren ihren Kern überhaupt nicht mehr.“ Innehalten ist gerade bei denen, die beruflich oder familiär extrem eingespannt sind, Glückssache – sollte es aber nicht sein. Im Gegenteil. Innehalten fördert Glücksmomente zutage. Und darauf kommt es der Emotionsberaterin an. „Lernen, die Quellen der Freude wieder zu ent- decken“, meint Sehnsüchte, Träume und Visionen der Klienten wieder zum Vorschein zu bringen. Die Diplom-Betriebswirtin, die 1996 als erste weibliche Personaltrainerin den Sprung in die Selbstständigkeit wagte und sich in den Folgejahren als Business-Beraterin in Düsseldorf einen Namen gemacht hat, setzt verstärkt auf den Glücksfaktor. Und der kann gerade in trüben Monaten, wenn der November-Blues sich ausbreitet und das Jahr zu Ende geht, helfen, einen neuen Sinn im Leben zu finden – manchmal einen völlig neuen. Einem 49-jähriger Unternehmensberater, der nach elf Jahren Dauerbelastung mit 60-Stunden-Woche und wenig Urlaub nach einer neuen Herausforderung suchte, half die Beratung von Ulrike Zecher. „Er fand seinen Kern wieder“, erzählt die Emotionsberaterin. „Sein persönlicher Glücksfaktor bedeutete für ihn, nach langen Jahren überwiegender Bürotätigkeit sein Hobby zum Beruf zu machen. Er eröffnete seine eigene Oldtimer-Werkstatt für Jaguars.“

Vorangegangen waren zahlreiche Gespräche und Übungen, die Ulrike Zecher mit den „Glücksuchenden“ führt und praktiziert. Das ist von Person zu Person naturgemäß sehr individuell, dennoch gibt es eine Art Schema, nach dem Ulrike Zecher vorgeht. Der Körper steht als erster Baustein im Mittelpunkt. „90 Prozent meiner Kunden stehen unter ganz starker muskulärer Anspannung“, sagt sie. Das bedeutet im übertragenen Sinne: Sie können Glück gar nicht mehr spüren.

Ulrike Zecher hilft, indem sie mit den Gestressten Atmungs- und Entspannungstechniken einstudiert oder gegebenenfalls auch mit ihnen läuft. „Wichtig ist aber, dass die Bewegungsprogramme ohne Leistungsdruck vonstatten gehen“, be- tont sie. Der zweite Baustein ihrer Emotionsberatung ist die Meditationsarbeit. „Die meisten wissen schon, was sie machen müssen, um depressive Stimmungen loszuwerden und glücklicher im Sinne von zufriedener zu werden“, sagt sie. Ulrike Zecher hilft dabei, den Weg dorthin zu finden. Häufig arbeitet sie nach der „Disney-Methode“. Der Klient schlüpft dabei in die Rolle des Visionärs, soll formulieren, was sein Traum wäre. Dann muss er sich als „Realisator“ dieser Vision stellen und in der dritten Rolle Kritiker seiner Vision sein. Zecher: „Die meisten Menschen beginnen bei diesem Rollenspiel nach einiger Zeit zu spüren, was wirklich richtig für sie ist.“

Was aber so schwer zu fassen ist, kann sich auch in einer Beratung nicht sofort einstellen. Entscheidend für persönliches Glück ist nach Auffassung der Emotionsberaterin dies: „Glück funktioniert nur in der aktiven Rolle. Es bedeutet häufig Loslassen und Selbstverantwortung übernehmen.“ Und sie weiß auch: Glück ist ein hoher Anspruch. Die wahren Glücksmomente sind selten. Aber dafür umso wertvoller.

Info

Und was tut Ulrike Zecher, wenn sie sich nicht gut fühlt und entspannen will? Gutes Essen und viel Lachen sind ihre Medizin. Und: „Immer etwas Neues ausprobieren.“ Was tut sie, wenn sie richtig wütend ist? „Durchatmen, Ausatmen und eine Nacht drüber schlafen.“ Wer mehr über Ulrike Zecher erfahren will: www.ulrikezecher.de

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